Für viele Menschen ist Silvester ein Moment der Freude und des Feierns. Für andere ist diese Nacht jedoch geprägt von Angst, Stress und Überforderung. Haus- und Wildtiere leiden unter dem Lärm und den grellen Lichtblitzen. Hinzu kommen die Belastungen für Umwelt und Klima. Die Stadt Wien appelliert daher auch in diesem Jahr eindringlich an einen möglichst ruhigen Jahreswechsel.
Feuerwerk belastet Umwelt und Stadt
Innerhalb der Wiener Stadtgrenzen gilt weiterhin ein generelles Verbot für Knallkörper, Raketen und andere pyrotechnische Gegenstände. Der Grund dafür ist klar: Feuerwerke setzen große Mengen an Feinstaub, Stickstoff- und Schwefeloxide sowie Schwermetalle frei. Was nur wenige Sekunden dauert, hinterlässt langfristige Spuren in der Luft, auf Straßen und Grünflächen und eine große Menge Müll.
Große Angst bei Haus- und Nutztieren
Tiere nehmen ihre Umgebung deutlich intensiver wahr als Menschen. Laute Knallgeräusche, Vibrationen und Lichtblitze können bei ihnen starke Angstreaktionen bis hin zu Panik auslösen. Viele Hunde und Katzen verkriechen sich in Wohnungen, zittern oder verweigern Futter. Besonders gefährlich wird es beim Spaziergang mit dem Hund: Immer wieder entlaufen Tiere in Panik und finden nicht mehr nach Hause.
Rund um Silvester wird daher empfohlen, Hunde ausschließlich angeleint zu führen und Freigängerkatzen möglichst im Haus zu behalten. Sollte dennoch ein Tier verloren gehen, ist es wichtig, regelmäßig die Fundtierseiten der Stadt Wien zu überprüfen und das Fundtierservice zu kontaktieren. Gerade in diesen Situationen zeigt sich, wie entscheidend ein Mikrochip und eine korrekte Registrierung sind, um Tiere rasch wieder zu ihren Besitzer*innen zurückzubringen.
Unterstützung und Schutz für Tiere in der Silvesternacht
Im TierQuarTier Wien werden jedes Jahr zahlreiche Tiere betreut, die rund um den Jahreswechsel besonders viel Ruhe und Sicherheit benötigen. Geschlossene Fenster und Rollläden, leise Musik sowie ruhige, abgedunkelte Rückzugsorte können helfen, den Stress für Tiere zu reduzieren. Ebenso wichtig ist es, ihnen Nähe und Sicherheit zu geben und sie in dieser Nacht nicht alleine zu lassen.
Silvester als Ausnahmezustand für Wildtiere
Besonders dramatisch ist die Situation für Wildtiere. Sie können sich weder zurückziehen noch dem Lärm entkommen. Panikfluchten kosten enorme Energie – Energie, die sie im Winter dringend zum Überleben brauchen. In Schutzgebieten, Wäldern und Grünräumen wirken Feuerwerke besonders zerstörerisch.
Zusätzlich stellen die Rückstände von Feuerwerken eine Gefahr dar. Hülsen, Blindgänger und Abschussvorrichtungen können Tiere verletzen. Schwermetalle gelangen in Boden und Gewässer und damit auch in die Nahrungskette der Wildtiere. Gerade in sensiblen Natur- und Europaschutzgebieten ist ein ruhiger Jahreswechsel daher von besonderer Bedeutung.
Gemeinsamer Appell zum Jahreswechsel
Veterinäramt, Wildtierservice, Umweltschutzabteilung, Tierschutzombudsstelle, TierQuarTier Wien und die Wiener Tierärztekammer rufen gemeinsam dazu auf, den Jahreswechsel ohne Feuerwerk zu feiern. Ein ruhiges Silvester schützt Tiere, schont die Umwelt und trägt zu einem respektvollen Miteinander in der Stadt bei.